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Tourismusinformationszentrum in Birštonas

architektur

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VII 10:00 - 17:00

Was nur wenigen bekannt ist, dass das Mineralwässer Kurort bis zu Unabhängigkeitserklärung Privateigentum war. Noch interessanter ist der Fakt, das schriftlichen Quellen über Birštonas sogar bis in das 14. Jahrhundert reichen, als die gut befestigte Holz Burg in der Neuen Preußischen Chronik von Wigand von Marburg erwähnt wurde. Im Jahr 1382 wurde es dem Großmagister des Kreuzritterordens mitgeteilt, dass am Nemunas ein Gutshof am salzigen Wasser entdeckt worden ist. Und dieses – sogar fast 500 Jahre vor der offiziellen Erteilung des Kurort-Status!

Als Erholungsoase wurde das Städtchen im 19. Jh. immer bekannter, besonders nachdem der in der Nähe gewesene Kurort Stakliškės abgebrannt ist. Im Jahr 1854 wurde für die Gründung des Kurortes auch die offizielle Erlaubnis erteilt, darum haben sich der Schlossherr Adomas Bartoševičius und der Arzt Benediktas Bilinskis gekümmert. Nach einigen Jahrzenten hatte der Schlossherr aus Jieznas Ignotas Kvinta den Kurort erworben und es ausgebaut, später wurde Frau Lidija Miller-Kochanovskienė zur Eigentümerin. Das in den Jahren des Ersten Weltkrieges sehr gelittene Städtchen, ging nach der Unabhängigkeitserklärung in die Staatshände über und der Verein des Litauischen Roten Kreuzes kümmerte sich darum.

Dem einzigartigen Kurhaus von Birštonas am nächsten, steht das Kurort Verwaltungsgebäude, dass 1930 von demselben Architekten Romanas Steikūnas entworfen wurde. Normalerweise wurden zu damaliger Zeit die Verwaltungsgebäude in anderen Orten in Litauen gemauert, obwohl dieses Material kostbarer war. Holzarchitektur hielt man für den Bau der modernen Städte der Ersten Republik Litauen für nicht besonders geeignet und wahrscheinlich genau aus diesem Grund wurde diese Lösung für den Bau im Kurort gewählt. Den Beamten fiel der Weg zur Arbeit in diese vornehme Villa bestimmt gar nicht so schwer. Einige von ihnen haben hier auch gewohnt, im Gebäude wurden einige Dienstwohnungen eingerichtet. In der Zwischenkriegszeit waren hier Post und Ambulatorium untergebracht.

Im Gebäude, das zu einem der zauberhaftesten Holzarchitekturensemble der Zwischenkriegszeit in Litauen gehört, wurden traditionellen Dekorlösungen mit Spuren des Modernismus erfolgreich kombiniert. Zum Beispiel an die in Kaunas so oft verbaute Streifenfenster erinnern hier über die ganze Fassade langgezogene Streifen. Aus dem Staunen kommt man nicht mehr bei dem Anblick der geräumigen oval förmigen Veranda.

Besucher von Birštonas müssen hier einkehren, da in dieser Villa auch das Tourismusinformationszentrum untergebracht ist. Seine Mitarbeiter beraten Sie in allen Fragen und empfehlen Ihnen die interessanteste Tour durch den historischen Kurort, das im Rhythmus der Gegenwart lebt.

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